Lost & Found – Erinnerungsstücke

Während des Trauerprozesses pendelt man zwischen Damals, Jetzt und Dann. Das verunsichert viele Hinterbliebene: An einem Tag sind sie gefangen in der Verzweiflung, am nächsten Tag spüren sie ein zaghaftes "Ich schaffe das" und denken an neue Ziele. Mit der Zeit werden die überwältigenden Gefühle oft weniger, doch in Alltagssituationen gibt es immer wieder viele kleine und große Trigger, die an die verstorbene Person erinnern. Dieses Wechseln zwischen emotionaler Verarbeitung und der Neugestaltung des Alltags gehört zur natürlichen Trauer.

Zurück in die Zukunft

In der Erinnerungsarbeit nutzen wir den wichtigen Blick zurück und machen uns gemeinsam auf die Suche nach Dingen, die dich mit der verstorbenen Person verbinden und zugleich neue Kraft schenken. Denn es geht nicht darum, in der Vergangenheit stecken zu bleiben, sondern mit einem gefundenen Schatz verändert und gestärkt in die Zukunft zurückzukehren – selbstwirksam statt ohnmächtig.

Das kann ganz praktisch sein: der Kochlöffel deiner Oma, den du in ein Amulett verwandelst, der Lieblingspullover deines Bruders, der zu einem wärmenden Schal wird, oder eine alte Kommode, die als Schreibtisch einen neuen Platz findet. Es sind keine reinen Andenken, keine Staubfänger, sondern lebendige Kraftspender, die dir helfen, Verbindung, Liebe und Erinnerung spürbar in dein Leben zu integrieren. Manchmal ist es gar nicht so einfach, dieses eine "Ding" zu finden; was das genau ist, finden wir gemeinsam heraus und überlegen, wie es sich für dich nutzen lässt.

Mehr als Fotobücher

Fotos sind oft ein besonderer Schatz. Fotobücher kennt jede*r, aber wir gehen noch einen Schritt weiter: Statt einfach nur Bilder aneinanderzureihen, gestalten wir Erinnerungsstücke, die inhaltlich, optisch und haptisch wertvoll sind. Dabei können neue Foto- und Buchprojekte entstehen, bei denen wir Erinnerungsorte aufsuchen und festhalten. Oder wir bearbeiten vorhandene Fotografien weiter durch Collagen, das Einbeziehen von Materialien oder kreativen Veränderungen. So wird jedes Bild nicht nur zum Dokument der Vergangenheit, sondern zu einem Kraftspender für das Heute.

Erinnerungsarbeit heißt für uns: der Trauer Ausdruck geben, nicht die Asche anbeten, sondern das Feuer weitertragen, die Verbindung lebendig halten und gleichzeitig neue Energie für dein Leben entstehen lassen: Schritt für Schritt, zurück in deine Zukunft.

Hier ein Beispiel eines Fotobuchs mit Collagen, das sehr künstlerisch und abstrakt und gleichzeitig durch die Auswahl an Fotos, Motiven und Materialien eine sehr tiefe Bedeutung für die trauernde Person hat.


Das Kreieren von Erinnerungsstücken kann Teil der Einzel-Trauerbegleitung sein (nicht in akuter Trauerphase) oder in einem Erinnerungsworkshop stattfinden, wo wir gemeinsam mit anderen Trauernden aus mitgebrachten Andenken Erinnerungsstücke wie ein Erinnerungsglas gestalten.
Der Verlust der geliebten Person sollte bestenfalls mind. 6 Monate zurückliegen.


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