Kindertrauer

Kinder trauern nicht wie Erwachsene. Sie springen in ihrer Trauer wie in Pfützen: Mal sind sie mittendrin, mal hüpfen sie wieder hinaus, spielen, lachen oder vergessen die Traurigkeit für eine Weile. Dieses Hin- und Herpendeln ist ganz natürlich und genauso wichtig. Statt einer "Trauerlandkarte" gleicht ihr Erleben eher einer Pizza mit "Salami-Inseln" aus Schmerz oder Sehnsucht und dazwischen freien Stücken, in denen sie andere Gefühle ausleben und das Leben weitergeht. Kinder bis etwa 12 Jahren haben zudem eine natürliche Neugier: Sie stellen Fragen wie "Was passiert, wenn Menschen sterben?" oder "Wo gehen sie hin?", aber manchmal auch für Erwachsene überraschende, schrecklich pragmatisch klingende Fragen, wie "Kann ich dann dein iPhone haben?", die zeigen, dass sie die Welt auf ihre eigene, direkte Weise begreifen.

Verluste in der Familie – gemeinsam und doch ganz individuell

Kinder können auf sehr unterschiedliche Weise von Verlust betroffen sein: Der Tod von Mutter oder Vater, von Geschwistern oder auch von Großeltern erschüttert das Leben zutiefst. Wenn Geschwister gemeinsam trauern, zeigen sie oft ganz verschiedene Ausdrucksformen. Das eine Kind zieht sich zurück, das andere sucht Nähe oder stellt viele Fragen. In der Begleitung bekommen alle Kinder ihren eigenen Raum für Gefühle und Erinnerungen, während zugleich das Miteinander gestärkt wird. So lernen Geschwister, dass jeder auf seine Weise trauert, und dass sie trotzdem gemeinsam verbunden bleiben können.

Kreativ & ganzheitlich begleiten

Wir arbeiten in der Kindertrauer mit allen Sinnen:

  • Schönes darf entstehen – wir basteln, malen, musizieren, formen Erinnerungsstücke
  • Wut darf raus – zum Beispiel durch Trommeln oder Bewegung
  • Kontakt zur Gefühlsweit – zum Beispiel durch Innere Reisen wie der Krafttier-Safari oder Spiel-Übungen mit dem Wandelholz
  • Rituale ermöglichen Halt – oft in kleiner, spielerischer Form, sinnvoll und altersgerecht
  • Fragen sind willkommen – alle Fragen, auch die, die Erwachsene manchmal scheuen

Die Trauerbegleitung bei Kindern ist ein Mix aus Spielen, Ruhe, kreativen Methoden und Gesprächen – alles so, wie es gerade passt.

Verbindung, Erinnerung und Wachstum

Ein wichtiger Teil der Begleitung ist es, die verstorbene Person gut in das Leben der Kinder zu integrieren. Sie bleibt kein Schatten der Vergangenheit, sondern ein lebendiger Teil der eigenen Geschichte. Durch Rituale und Erinnerungsstücke bleibt diese Verbindung spürbar und präsent. So stärken wir Kinder für mögliche Verlusterfahrungen in der Zukunft – mit Vertrauen, Offenheit und der Erfahrung, dass Trauer ein natürlicher Bestandteil des Lebens ist.

Geschützer Raum für dein Kind

In der Einzelbegleitung bieten wir deinem Kind einen sicheren Raum, um Gefühle, Erinnerungen und Fragen zur Trauer ganz in seinem eigenen Tempo auszudrücken. Auch Gruppentreffen sind möglich, sodass Kinder Gleichaltrige kennenlernen und spüren: "Ich bin nicht allein."